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Die Bäume erstrahlen in den schönsten Farben, Igel fangen an sich für den Winterschlaf vorzubereiten und die Sonnenstunden nehmen von Tag zu Tag ab – der Herbst klopft an die Tür. Wie in jedem Jahr stellt sich der Hobbygärtner auch in diesem Jahr wieder die Frage: Muss ich meinen Garten von Laub befreien oder kann ich mir die Arbeit sparen?
Die Vorteile des Herbstlaubs
Herbstlaub - Ein Zufluchtsort für Tiere
Ein Laubhaufen kann vor allem für Kleintiere wie Insekten aber auch für größere Säugetiere wie Igel einen optimalen Unterschlupf für den Winterschlaf bieten. Der Laubhaufen bietet sowohl Schutz vor Angreifern als auch einen warmen, isolieren Ort, der für mehrere Wochen ein gemütliches Bett sein kann. Insekten sind wichtig für das Ökosystem des Gartens. Sie können so im kommenden Frühjahr wieder jegliche Dienste zum Erhalt der Gartenvielfalt leisten. Bevor du also einen Laubhaufen entfernen solltest, denk immer dran vorsichtig vorzugehen und nicht mit scharfkantigen Geräten vorzugehen. Wenn Laubhaufen generell nicht gewünscht sind in deinem Garten solltest du möglichst früh die Blätter beseitigen und nicht erst wenn der Haufen so hoch ist, dass sich einige Tiere dort eingenistet haben. Aber generell gilt, ein kleiner Laubhaufen an einem Ende des Gartens zerstört noch kein Gartenbild und ist nicht nur gut für das Ökosystem des eigenen Gartens, sondern trägt auch erheblich zur deutschen Artenvielfalt bei.
Herbstlaub - Ein Frostschutz für die Pflanzen
Auch für Gartenpflanzen, die unter dem Laub begraben sind, kann der Haufen ein warmer Zufluchtsort sein. Gerade Pflanzen, die kälteempfindlich sind, werden häufig vom Wintereinbruch überrascht. Folgend davon sind Frostschäden. Ein Laubhaufen bietet einen geschützten Ort, in dem nur langsam die Kälte eindringt, sodass sich die empfindlichen Pflanzen an einen Temperaturwechsel gewöhnen können. Da Pflanzen im Winter auch in den Winterschlaf fallen und das Wachstum unterbrechen, ist es hierbei nicht schlimm, dass sie keinen Sauerstoff und Licht bekommen.
Herbstlaub als eigenes nützliches Ökosystem
Liegt das Herbstlaub eine Weile, setzt schnell der Zersetzungsprozess ein, der durch Mikroorganismen gefördert wird. Das Laub wird nach und nach abgebaut und in organisches Material umgesetzt. Da Nährstoffe, durch fehlende Sonne und fehlende Kleinstbewohner, in der Herbst- und Winterzeit Mangelware sind, sind die durch zersetztes Laub entstandene Nährstoffe ein Segen für viele Pflanzen. Dabei kannst du dir bares Geld für den Dünger im Frühjahr sparen, der das Nährstoffdefizit ausgleichen soll. Besonders bei Bäumen oder Sträuchern solltest du Herbstlaub liegen lassen und sogar zu Haufen von circa 10 cm anhäufen. Dann eignet sich nach einer Weile das Laub hervorragend zum Mulchen. Solltest du die Blätter trotz dessen aufsammeln wollen, kannst du dir auch in einem kleinen Teil des Gartens einen Komposthaufen anlegen. Hier kann den wertvollen Hummus produziert werden, den du dann im Frühjahr gezielt als Dünger nutzen kannst. Damit die Kompostierung von Laub funktionieren kann, benötigst du neben dem durch Laub entstehenden Kohlenstoff auch Stickstoff. Um hier eine perfekte, natürlich Kombination zu schaffen kann der letzte Rasenschnitt des Jahres verwendet werden. So entsteht aus zwei vermeintlichen Abfällen eine wunderbar nahrhafte Bodendüngung. Mehr zum Thema, wann der Rasen das letzte Mal gemäht werden sollte und welcher Herbstdünger der geeignetste ist findest du hier.
Die Nachteile von Herbstlaub
Besteht dein Garten größtenteils aus Rasen, solltest du allerdings nicht so unbedacht mit dem Herbstlaub umgehen. Im Gegensatz zu vielen Pflanzen wachsen die Grashalme auch im Herbst und Winter noch weiter. Die Halme befinden sich zwar in einer Art Energiesparmodus aber das Wachstum ist nicht gänzlich gestoppt. Zur Umsetzung des Photosynthese-Prozesses ist zwingend Sonneneinstrahlung und Sauerstoff nötig. Diese beiden essentiellen Prozesse können im Herbst durch eine große Menge von Herbstlaub eingeschränkt werden. Die Laubschicht bedeckt die Halme und behindert die Sauerstoff- und Wasserzufuhr. Deshalb ist es ratsam bei der Herbstpflege des Rasens einige Blätter liegen zu lassen, aber den Boden größtenteils von der Laubschicht zu befreien. Ansonsten ist mit Frostschimmel und im Frühjahr mit braun-gelben Flecken zu rechnen.
Mit was entsorge ich das Herbstlaub am besten?
Zur Entsorgung der Blätter kannst du dich einiger Hilfsmittel bedienen. Beliebt sind der Metalllaubrechen, der Besen und der Laubbläser aber auch der Rasenmäher kann hierbei zu Nutze gezogen werden. Der Rechen ist mit Sicherheit die körperlich am anstrengendsten aber auch die umweltfreundlichste Variante der Laubentfernung. Bei einem kleinen Garten solltest du daher auf jeden Fall auf einen Edelstahl Rechen zurückgreifen. Bevor du dir überlegst zu einem Laubbläser zu greifen sollte dir bewusst sein, dass damit die Lebensgrundlage vieler Insekten und Kleinstiere zerstört wird. Ein Laubbläser ist nicht nur sehr laut mit XX DZB , sondern auch sehr schlecht in der Anwendung zu koordinieren. Mit der Kraft des Laubbläsers werden nicht nur die gewünschten Blätter zusammengefegt, sondern um das Umfeld rund um den Laubaufen. Igel werden aus ihrem Winterschlaf gerissen, Insekten verenden qualvoll und die Lärmbelastung führt gerne zum Unmut umliegender Nachbarn. Solltest du also einen so großen Garten haben, dass der Rechen nicht ausreicht, dann greife doch zum Rasenmäher. Der Rasenmäher entsorgt dabei nämlich nicht nur die unschönen Blätter, sondern zerhäckselt sie auch direkt, dass der Mix aus Rasenschnitt und zerkleinerten Blättern einen perfekten Laubkompost zaubert. In dem Fall: Drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Rasen ist vor dem Winter nochmal gemäht, die Blätter sind entsorgt und dein Rasen profitiert von wertvollen Nährstoffen ohne, dass Blätter Sonnenlicht versperren.
Wann sollte der Rasen von Herbstlaub befreit werden?
Solltest du einen Rasen haben ist es wichtig, dass du zeitnah die Blätter entfernst. Sind die Blätter noch trocken und am Stück lassen sie sich viel leichter entsorgen als feuchte Blätter, die bereits faulen. Ob ihr euch weniger Arbeit machen müsst und die Blätter bis zum letzten Blatfall liegen lassen könnt, hängt ganz davon ab wie bedeckt der Rasen bereits ist. Denk immer daran: Jede Sonnenstunde, die dein Rasen im goldenen Herbst durch eine Blätterschicht verpasst, desto weniger saftig grün sieht dein Rasen im nächsten Frühjahr aus. Feuchte Blätter fördern zusätzlich die Entstehung von schädlichem Schneeschimmel. Deshalb solltest du dir lieber früher als später die Arbeit machen.
Wohin mit dem Herbstlaub?
Hast du deinen Rasen einmal von Herbstlaub entfernt, kannst du die Blätter, wie bereits erklärt, zum Schutz deiner sonstigen Gartenpflanzen verwenden. Ansonsten sind auch Laubhaufen als sicherer Unterschlupf für Igel immer eine schöne Verwendungsmöglichkeit. Hast du einen Komposthaufen, kannst du die Blätter auch hier ihrem Zerstzungsprozess überlassen, sodass du Dünger für kommendes Frühjahr ansetzen kannst. Sonstige Verwendungsmöglichkeiten von Herbstlaub sind natürlich auch DIY Bastelaktionen. Getrocknete Blätter sind als Herbstdekoration schön anzuschauen und können beispielsweise als eine Art Dekokette am Fenster aufgehangen werden. Für Kinder sind bemalte Blätter als Stempel immer sehr beliebt oder Herbstkarten, bei denen ein buntes getrocknetes Blatt auf einen Brief aufgeklebt werden.
Fazit zum Thema Herbstlaub
Je nach Beschaffenheit kann das Herbstlaub eine wichtige Rolle in kleinen Ökosystem deines Gartens spielen. Zieren große winterfest Pflanzen deinen Garten? Dann lass die Blätter gerne über den Herbst liegen da sie viele Nährstoffe im Zersetzungsprozess freisetzen und außerdem als natürlicher Ofen für die Pflanzen in der Übergangszeit dienen. Gerade der erste gefährliche Frost kann somit in Grenzen gehalten werden. Außerdem trägt ein Laubhaufen zur Erhaltung der Biodiversität und zur Insektenvielfalt in deinem Garten bei. Gerade von Zweiterem profitierst du zum Beispiel durch die Bestäubung der Blüten spätestens im kommenden Frühjahr. Dein Garten besteht größtenteils aus Rasenfläche? Dann musst du leider etwas ordentlicher bei der Herbstsäuberung sein. Die Blattschicht verhindert den für Grashalme erforderlichen Licht- und Sauerstoffeinfall zur Bildung von Photosynthese. Außerdem sorgen zerfallene Blätter schneller für Frostschimmel. Fang bei einer Rasenfläche am besten frühzeitig im Herbst mit der Rechen an, sodass die Blätter sind nicht schon im Verwesungsprozess befinden und du alles restlos entfernen kannst.