Begriffsklärung
Der Unterschied zwischen Rasenarten und Rasentypen ist für viele Gartenbesitzer nicht sofort ersichtlich, aber entscheidend für eine gezielte Pflege und die richtige Rasenauswahl.
- Rasenarten: Botanische Gräserarten wie Lolium perenne (Deutsches Weidelgras), Poa pratensis (Wiesenrispe) oder Festuca rubra (Rotschwingel).
- Rasentypen: Nutzungsformen wie Zierrasen, Sportrasen oder Schattenrasen.
Die wichtigsten Rasenarten im Überblick
- Lolium perenne (Deutsches Weidelgras): Sehr trittfest, schnell keimend, horstartig wachsend. Besonders geeignet für Spiel- und Sportrasen.
- Poa pratensis (Wiesenrispe): Bildet unterirdische Ausläufer, besonders regenerationsfähig. Ideal für stark beanspruchte Flächen.
- Festuca rubra (Rotschwingel): Pflegeleicht, feinblättrig, teilweise schattenverträglich. Perfekt für Zierrasen oder extensiv gepflegte Flächen.
- Poa supina (Lägerrispe): Besonders schattenverträglich, wächst langsam, aber sehr dicht. Geeignet für Problemstandorte.
Übersicht der wichtigsten Rasentypen
| Rasentyp | Merkmale | Empfohlene Rasenarten |
|---|---|---|
| Zierrasen | Fein, dicht, geringe Belastung | Festuca rubra, Agrostis spp. |
| Spielrasen | Robust, mittlere Belastung | Lolium perenne, Poa pratensis |
| Sportrasen | Sehr robust, starke Belastung | Lolium perenne, Poa pratensis |
| Schattenrasen | Geeignet für wenig Licht | Festuca rubra, Poa supina |
| Extensivrasen | Wenig Pflege, z. B. Straßenbegleitgrün | Festuca-Arten, Kräuter, robuste Mischungen |
Warum die Unterscheidung wichtig ist
Die gezielte Auswahl von Rasenarten in Abhängigkeit vom gewünschten Rasentyp ist entscheidend für die Langlebigkeit, Belastbarkeit und Pflegeintensität einer Rasenfläche. Wer z. B. für einen Schattenrasen hauptsächlich Lolium perenne verwendet, wird schnell feststellen, dass dieser dort nicht gut gedeiht.
Mischungen auf Basis der Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) garantieren eine fachgerechte Zusammensetzung aus geprüften Arten und Sorten für jeden Rasentyp.
FAQ – Häufige Fragen zu Rasenarten und Rasentypen
Was ist wichtiger: Rasenart oder Rasentyp?
Beides hängt zusammen. Der Rasentyp bestimmt den Verwendungszweck, die Rasenarten liefern die Eigenschaften.
Kann ich einen Sportrasen auch im Ziergarten anlegen?
Technisch ja – aber er wirkt gröber und benötigt intensivere Pflege bei regelmäßigem Schnitt.
Warum gibt es keine „Einheitsrasenmischung“?
Weil Standort, Lichtverhältnisse, Nutzung und Pflegeaufwand unterschiedlich sind. Eine Universal-Lösung gibt es nicht.
Was bedeutet RSM?
RSM steht für „Regel-Saatgut-Mischung“ – eine standardisierte Mischungsempfehlung für unterschiedliche Rasentypen.
Fazit
Rasenart und Rasentyp zu kennen, ist die Grundlage für jeden erfolgreichen Rasen. Nur wer die richtigen Gräserarten passend zur Nutzung auswählt, wird langfristig Freude an einer gesunden und optisch ansprechenden Rasenfläche haben.
