Zusammensetzung von Rasenmischungen


Warum Mischungen statt Einzelarten?

Ein gesunder Rasen entsteht nicht durch eine einzelne Grasart, sondern durch die gezielte Kombination mehrerer Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Mischungen sorgen für eine bessere Anpassung an Klima, Standort und Nutzung. Während eine Art für schnelle Keimung sorgt, bringt eine andere Strapazierfähigkeit oder Schattenverträglichkeit mit ein.

Aufbau moderner Rasenmischungen

Eine typische Rasenmischung besteht aus drei bis fünf Hauptkomponenten, die sich in Wuchsform, Nährstoffbedarf, Optik und Belastbarkeit ergänzen. Die Auswahl richtet sich nach dem gewünschten Rasentyp (z. B. Spielrasen, Zierrasen oder Schattenrasen).

Typische Bestandteile

  • Lolium perenne (Deutsches Weidelgras): Schnell keimend, trittfest – sorgt für raschen Lückenschluss
  • Poa pratensis (Wiesenrispe): Ausläuferbildend, regenerationsfähig – stärkt die Narbendichte
  • Festuca rubra (Rotschwingel): Feinblättrig, schattenverträglich – bringt optische Feinheit
  • Weitere Arten: z. B. Poa supina (Schatten), Agrostis spp. (Zierrasen), je nach Bedarf

Die Rolle der RSM (Regel-Saatgut-Mischungen)

In Deutschland werden hochwertige Mischungen nach dem RSM-Prinzip (Regel-Saatgut-Mischungen) zusammengestellt. Diese Normmischungen garantieren geprüfte Qualität, ausgewogene Artenverhältnisse und Eignung für den jeweiligen Verwendungszweck.

Ein Beispiel für eine RSM-Spielrasenmischung:

  • 40 % Lolium perenne – für schnelles Anwachsen
  • 30 % Poa pratensis – für Ausdauer und Dichte
  • 30 % Festuca rubra – für Flexibilität bei Standortbedingungen

Warum billige Mischungen problematisch sind

Discounter-Rasenmischungen enthalten oft landwirtschaftliche Futtergräser wie Wiesenfuchsschwanz oder Einjähriges Rispengras, die schnell wachsen, aber keine dichte, dauerhafte Rasennarbe bilden. Diese Flächen verunkrauten rasch, sehen ungleichmäßig aus und erfordern mehr Nachsaat.

FAQ – Häufige Fragen zur Rasenmischung

Warum sind RSM-Mischungen teurer?
Sie enthalten hochwertige, geprüfte Rasengräser mit langsamerem, dichterem Wuchs und langer Lebensdauer.

Kann ich auch nur eine Grasart säen?
Theoretisch ja, aber das Risiko für Ausfälle, Lücken oder ein unausgeglichenes Rasenbild steigt stark.

Wie finde ich die richtige Mischung?
Achte auf den Standort (Sonne/Schatten), die Nutzung (Zier-, Spiel-, Sport- oder Gebrauchsrasen) und orientiere dich an RSM-Angaben.

Wie erkenne ich eine gute Mischung?
Sie enthält keine Futtergräser, ist RSM-zertifiziert und führt die botanischen Namen der Arten und Sorten auf.

Fazit

Die Zusammensetzung einer Rasenmischung entscheidet über das spätere Erscheinungsbild, die Belastbarkeit und die Pflegeintensität des Rasens. Wer in hochwertige Mischungen investiert, spart langfristig Zeit, Geld und Ärger. Die Wahl der richtigen Mischung ist der erste Schritt zu einem gesunden, dichten und schönen Rasen.